Motorrad: Tipps für Gebirgsfahrten
Ganz nach oben - der Reiz der Berge
Der Königsweg für Motorradfahrer und Motorradfahrerinnen ist eindeutig die Gebirgsfahrt. Alpenpässe haben einen ganz besonderen Reiz. Eine Tour - ob allein oder mit Gleichgesinnten - von Pass zu Pass ist immer ein großartiges Erlebnis. Doch das Befahren von Passstraßen erfordert eine gründliche Vorbereitung.
Die richtige Maschine - klettern können sie alle
Falls du dir Sorgen machst, dass dein Motorrad für eine zünftige Alpentour nicht geeignet ist: Fast alle gängigen Motorräder machen eine Hochgebirgstour locker mit. Die Motorleistung ist zweitrangig. Auch mit 30 PS kannst du viel Spaß haben. Unter Umständen sogar mehr als mit einer Maschine mit 130 PS. Das Gewicht eines 300 Kilo-Brockens, das du auf der Autobahn überhaupt nicht wahrnimmst, lässt dich in den Bergen jedes einzelne Kilogramm doppelt und dreifach spüren.
Wichtiger als das Motorrad selbst ist dessen Vorbereitung. Dass die Reifen in Ordnung sein sollen, ist selbstverständlich. Die Bremsbeläge sollten für eine längere Gebirgstour neu oder neuwertig sein. Ein Motorölwechsel vor der Reise kann auch nicht schaden. Besonderes Augenmerk gilt der Kupplung, die auf Passstraßen deutlich mehr belastet wird als im "flachen" Alltag. Auch das Lenkkopflager solltest du prüfen, indem du im Stand den Lenker von Anschlag zu Anschlag bewegst. Das sollte mit gleichmäßigen Kraftaufwand und ohne Knackgeräusche erfolgen.
Bei aller Vorfreude - ein kleiner Wermutstropfen bleibt. Einige Pässe - speziell in Tirol - dürfen mit bestimmten Motorrädern nicht befahren werden. Sieh vor der Abfahrt in deinem Fahrzeugschein unter dem Punkt "U.1" nach. Dort ist das Standgeräusch deiner Maschine vermerkt. Sollte es über 96 db liegen, sind einige - leider meist sehr schöne - Strecken tabu.
Gut gepackt?
Eine Gebirgstour ist meist mit einer Urlaubsfahrt verbunden. Entsprechend viel Gepäck nimmst du deswegen mit. Wohin damit? Auch wenn sie nicht gerade hübsch sind - Hartschalenkoffer haben sich seit Jahrzehnten als die beste Lösung erwiesen. Vorteil: Viel Platz und niedriger Schwerpunkt. Folglich kommen die schwersten Gegenstände wie Werkzeug ganz unten in die Koffer. Ledertaschen sind natürlich stilvoller, aber meist kleiner und nicht immer wasserdicht. Eine Gepäckrolle (alternativ Top-Case) ist praktisch, sollte aber wegen des hohen Schwerpunkts nur mit leichten Dingen beladen werden. Das Gleiche gilt für den unbedingt empfehlenswerten Tankrucksack. Tipp: Magnetische Tankrucksäcke machen jeden Tankvorgang zum Kinderspiel, funktionieren natürlich nur bei Stahltanks.
Übung macht den Meister
Hinter die Feinheiten des Serpentinenfahrens kommst du nur durch das Fahren selbst. Mit jedem Kilometer wirst du sicherer - aber nicht übermütig werden. Immer beide Bremsen betätigen, 80 Prozent der Bremsleistung übernimmt das Vorderrad.
Doch eines solltest du auf Passstraßen niemals tun: Auf einem steilen Streckenabschnitt wenden. Das klappt nicht - eines deiner Beine, nämlich das, das hangabwärts zeigt, ist in diesem Moment garantiert zu kurz.
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