Motorrad: Sicher unterwegs durch Assistenzsysteme
Ein echter Fortschritt
Wer sich im Jahr 1971 beispielsweise eine 50 PS starke BMW R 75/5 gekauft hatte, musste sich erst an das unbekannte Fahrverhalten gewöhnen. Eine kaum vernünftig zu dosierende Vorderradbremse, das starke Aufstellmoment des Kardanantriebs sowie das Aufsetzen in Kurven beim Gaswegnehmen und sportlicher Fahrweise auf der Straße des Zylinderkopfdeckel(!) forderten den ganzen Mann beziehungsweise die ganze Frau.
Wer sich an die Eigenarten des BMW-Boxers gewöhnt hatte, konnte sich über ein zuverlässiges und komfortables Reisemotorrad freuen. Nicht wenige Biker und Bikerinnen halten ihrer "Strich Fünf" seit 50 Jahren die Treue und würden sich wundern, wenn sie nach einem halben Jahrhundert von ihrem betulichen 50 PS-Boxer beispielsweise auf eine 203 PS starke Kawasaki Ninja ZX-10R umsteigen würden. Nach wenigen Kilometern würden sie feststellen, dass sich dieses 300 Stundenkilometer schnelle PS-Monster, bei dem bereits der erste Gang bis über 150 km/h reicht, einfacher fahren lässt als ihre antike BMW. Wie geht das?
Entwicklungssprung bei Reifen und Bremsen
Dass heutige Motorradreifen sehr viel besser als ihre Vorgänger vor 50 Jahren sind, ist logisch. Früher mussten nur Größe und Preis passen, aktuell sind Motorradreifen oft auf ein spezielles Modell und auf eine bestimmte Fahrweise genau zugeschnitten. Ebenfalls radikal ist der Fortschritt bei den Bremsanlagen. Die Duplex-Trommelbremse der 1971-er BMW galt als kräftig, aber kaum dosierbar. Die Einstellung war überaus knifflig. Heute verrichten in starken Motorrädern im Vorderrad Doppelscheibenbremsen im Familienpizzaformat (Kawasaki Ninja ZX 10R: 330 Millimeter) ihren Dienst. Aber genau dieser Fortschritt ist es, der die aktuellen Assistenzsysteme erst notwendig machte.
Von ABS bis Radar - aufmerksame Assistenten
Der bekannteste Sicherheitsassistent, und auch der Einzige bei Neumaschinen zwingend vorgeschriebene, ist das Antiblockiersystem ABS. Radsensoren erkennen, wenn ein Reifen an der Blockiergrenze ist. In Millisekunden verringern sie den Bremsdruck und bauen ihn genau so schnell wieder auf. Früher nannte man das System im Volksmund "Stotterbremse", bei gut funktionierenden aktiven Anlagen ist jedoch höchstens ein leichtes Pulsieren in Hand- und Fußbremshebel zu spüren.
Ein guter, optimal abgebremster Vorderradreifen lässt das Heck des Motorrads leicht werden, im schlimmsten Fall droht durch ein "Stoppie" ein Überschlag. Eine "Abhebeerkennung" registriert die Gefahr und reduziert den Bremsdruck. Auch das Gegenteil ist gefährlich: ein Überschlag nach hinten durch zu starke Motorleistung. Der entsprechende Sicherheitsassistent reduziert in diesem Fall die Motorleistung, um einen Überschlag zu verhindern.
Bei einigen Motorrädern gibt es mittlerweile verschiedene Fahrmodi, beispielsweise "Rain", "Road" und "Sport", mit bei den ersten beiden entsprechender Reduktion der Motorleistung. Ebenfalls ein echter Sicherheitsgewinn ist das Schräglagen-ABS, das bei zu hohen Kurvengeschwindigkeiten sanft regulierend eingreift. Ganz neu und noch wenig verbreitet ist der Abstandsradar, der den Abstand zum vorausfahrenden Fahrzeug selbstständig einhält.
Es gibt auch optionale ABS Systeme wie beispielsweise die "ABS Wheelie Bar". Diese Erweiterung kann an Maschinen einiger bekannter Hersteller angebracht werden und den Fahrer beim Erlernen eines Wheelies unterstützen.
Durch Assistenzsysteme bist du auf dem Motorrad sicherer unterwegs. Vergessen solltest du allerdings nie, dass das wichtigste Sicherheitssystem der vernünftig denkende und fahrende Mensch ist.
Auch die besten Assistenzsysteme können nicht alle Unfälle und Stürze vermeiden, daher ist die richtige Ausrüstung wie zum Beispiel der Shoei Raid 2 Integralhelm, der HJC CS-15 Integralhelm oder die Arlen Ness Monza Lederkombi von großer Bedeutung. Diese und viele weitere Produkte findest du zum günstigsten Preis hier auf Revoka.de.
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