SWM Motorrad
SWM – Neustart des italienischen Motorradherstellers durch chinesisches Investment
Für ältere Fans des Motocross- und Endurosports ist der ehemalige italienische Motorradhersteller aus Mailand, SWM (speedy working motors), vielleicht noch ein Begriff. Das Unternehmen existierte allerdings nur von 1971 bis 1984. SWM-Motorräder konnten in den 1970er Jahren sechs Titel in Enduro-Europameisterschaften einfahren und auch weitere wichtige Erfolge verbuchen.
Die Neugründung des Unternehmens erfolgte 2014, nachdem die Motorradsparte des schwedischen Konzerns Husqvarna an den österreichischen Motorradproduzenten KTM, Mattighofen, verkauft wurde. Das war gleichzeitig das Startsignal für die neu gegründete SWM, die mit chinesischem Kapital ausgestattet wurde und auf der Produktpalette der ehemaligen Husqvarna aufsetzte. Allerdings wurden die nachgebauten Husqvarna-Modelle auf einen neuen technischen Stand gebracht.
Die Gesamtangebotspalette von SWM gliedert sich in die Offroadbereiche Enduro, Supermoto und Old Fashion. Die Motorräder werden ausschließlich von Einzylinder-4-Takt-Motoren mit einem Hubraum von 125 bis 650 Kubikzentimeter angetrieben.
SWM Motorradmodelle
SWM bietet in den Kategorien Enduro, Sport Racing, Supermoto, Classic Bikes und Adventure jeweils mehrere Modelle an, die verschieden stark motorisiert sind. Einige der Modelle dürfen ausschließlich im Offroadbereich gefahren werden. Der Hersteller führt folgende vier Enduros in seiner Angebotspalette, die alle über Kettenantrieb, Trockensumpfschmierung, Wasserkühlung und 6-Gang-Schaltgetriebe mit Mehrscheibennasskupplung verfügen:
- SWM RS 125 R; Trockengewicht 117 kg
- SWM RS 300 R; Trockengewicht 112 kg
- SWM RS 500 R; Trockengewicht 112 kg
- SWM RS 650 R; Trockengewicht 144 kg
Im Bereich Sport Racing werden die beiden Modelle SWM RS 340 S und SWM MC 250 S angeboten. Beide Modelle sind reine Offroadmaschinen für den Rennbetrieb.
Die drei Supermotomodelle SM 125 R, SM 500 R und SM 650 R unterscheiden sich von den Enduros und Sport-Racing-Maschinen hauptsächlich durch ihre Straßenreifen und durch ein strafferes Fahrwerk, weil mit Supermoto ein relativ neuer Rennbereich, der Ende der 1980er Jahre aus Frankreich nach Deutschland und andere europäische Länder „exportiert“ wurde. Es handelt sich in der Regel um kleinere asphaltierte Rundkurse, auf denen die Supermoto-Motorräder um Siege kämpfen.
Unter der Rubrik Classic Bikes führt SWM die Modelle Silver Vase 440 und Gran Milano 440. Beide Bikes werden von einem Einzylinder-Viertaktmotor mit einer Leistung von 22 kW (30 PS) angetrieben und sind mit straßentauglichen Reifen ausgerüstet, die aber auch im Gelände eine gute Figur machen.
SWM Super Dual 650 – Motorrad mit Sonderrolle
Die SWM Super Dual 650 nimmt bei SWM eine gewisse Sonderstellung ein. Das Bike wird vom Hersteller als einziges Modell unter der Rubrik Adventure geführt. Eigentlich ist es ein Retrobike aus der ersten Schaffensperiode der SWM der 1970er Jahre, allerdings mit einigen modernen technischen Errungenschaften, wie ABS an beiden Rädern und dem Einzylinder-Viertaktmotor mit EURO 4 Abgasnorm. Gegenüber der Enduro RS 650 R finden sich einige Modifikationen, wenn auch Anzeigen und Cockpit dem der RS 650 R sehr ähneln.
Weil aber die Dual 650 nicht nur im Gelände, sondern auch auf der Straße Spaß machen soll, wurden etwas leistungsfähigere Bremsscheiben verbaut und die Bremsen vorn und hinten mit ABS ausgerüstet, das im Gelände abgeschaltet werden kann. Als straßentaugliches Bike ist die Federung und die gesamte Fahrwerksabstimmung härter als bei der reinen Geländemaschine. Das Antriebsaggregat, ein Einzylinder-Viertaktmotor mit knapp 650 Kubikzentimeter Hubraum und Flüssigkeitskühlung leistet 40 KW (54 PS), die der Maschine mit dem relativ niedrigen Leergewicht von 159 kg einen ordentlichen Vorschub geben können. Bei den Fans von Offroad-Rennen oder Offroad Fun Rides stehen die Enduros von SWM hoch im Kurs.
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