Pirelli – ein Reifenhersteller voller Überraschungen

Pirelli ist der derzeit fünftgrößte Reifenhersteller weltweit. 1872 in Mailand von Giovanni Battista Pirelli gegründet, stellte das Unternehmen in den ersten Jahren verschiedenste Produkte aus Gummi her. Erst 1901 konnte man bei Pirelli den ersten Reifen kaufen. Ab den 1920er-Jahren wandte sich das Unternehmen dem Rennsport zu.

Aufgrund der hohen Zuverlässigkeit standen schnell die ersten Pirelli Reifen bei einigen bekannten Rennfahrern hoch im Kurs. 1927 präsentierte Pirelli mit dem Superflex Stella Bianca seinen allerersten, speziell für den Rennsport konstruierten Reifen. Parallel dazu wuchs Pirelli zu einem Konzern heran, eröffnete mehrere neue Produktionsstätten und kaufte bestehende Firmen auf, darunter auch den deutschen Reifenhersteller Veith.

In den Jahren 1992 und 1993 wurde das gesamte Unternehmen Pirelli umstrukturiert und international neu aufgelegt, während der Hochleistungsreifen Pirelli P Zero auf den Markt kam.

Pirelli heute

Der Konzern beschäftigt inzwischen rund 37.000 Mitarbeiter, ist in über 160 Ländern vertreten und verfügt über 22 Reifenproduktionsstätten auf fünf Kontinenten. Pirelli investiert jährlich rund drei Prozent seines Umsatzes in die Forschung, um die Qualität, Sicherheit und Umweltverträglichkeit seiner Produkte weiter zu verbessern. Ein Ziel Pirellis ist es, soziale Verantwortung mit einem profitablen Unternehmen zu kombinieren.

Darüber hinaus verbindet Pirelli seine Produkte mit den Schlagwörtern Qualität, Leistung und Emotionen. Daraus resultiert auch das bis in die Gegenwart andauernde starke Engagement im Rennsport. So ist Pirelli aktuell der einzige Reifenlieferant in der Formel 1, mit einem Vertrag noch bis mindestens 2023.

Professionelle Entwicklung von Reifen der Premiumklasse

Mit der Gründung der Pirelli Labs im Jahr 2001 setzte das italienische Unternehmen neue Maßstäbe in der Reifenentwicklung. Erklärtes Ziel ist dabei, im Bereich von Hochleistungsreifen den Weltmarkt anzuführen und in allen anderen Reifenkategorien zumindest das Treppchen zu besetzen.

2011 untermauerte Pirelli diesen Anspruch eindrucksvoll mit dem Cinturato P1. Der umweltfreundliche Reifen senkte den Kraftstoffverbrauch deutlich und war zugleich ein semiprofessioneller Rennreifen im Hochleistungsbereich. Im selben Jahr erschien der PZero Silver auf dem Markt, der auf den Erfahrungen Pirellis in der Herstellung von Formel 1 Reifen beruht.

Pirelli hat registriert, dass die in heutigen Autos verfügbare Technologie einen Reifen erfordert, der sofort auf die Impulse des elektronischen Steuerungssystems des Autos reagiert. Der Reifen muss so konstruiert sein, dass er die jeweilige Persönlichkeit des Autos „versteht“. Um einen Reifen zu entwickeln, der so gut wie möglich für ein Automodell geeignet ist, arbeitet Pirelli daran, den Reifen an diese modernen Autos anzupassen. Es sind die kleinen Details, die den Unterschied zwischen einem guten und einem perfekten Fahrerlebnis ausmachen, ließ Pirelli in einer Pressemitteilung verlauten.

Darin hieß es sinngemäß weiter, dass der Entwicklungsprozess eines neuen Reifens vergleichbar sei mit dem Nähen eines maßgeschneiderten Kleidungsstücks. Damit folgt Pirelli dem hauseigenen Werbeslogan: „Power ist nichts ohne Kontrolle“.

Inzwischen kommt Pirelli in regelmäßigen Abständen von gut zwei Jahren mit mindestens einer Neuheit auf den Markt, sodass Autofahrer quasi permanent mit neuester Technologie versehene Reifen kaufen können.

Übrigens: Um Reifen so gut wie möglich an die verschiedenen Automodelle anzupassen, pflegt Pirelli eine enge Zusammenarbeit mit den 36 wichtigsten Automobilherstellern weltweit.

Erstaunliche Fakten über Pirelli und die Fondazione Pirelli

Mit seiner rund 150-jährigen Geschichte hat Pirelli neben zahlreichen Produkten auch eine Vielzahl an Materialien in Form von Fotos, Illustrationen, Filmen, Magazinen und vielem mehr hinterlassen. Daher wurde 2009 die Fondazione Pirelli ins Leben gerufen, eine Stiftung mit Sitz in der Mailänder Heimatstadt Pirellis. Aufgabe ist es, das historische Erbe des Unternehmens zu bewahren und die Unternehmenskultur durch Ausstellungen, Konferenzen und Kooperationen mit anderen Kulturinstitutionen zu fördern.

Das historische Archiv der Fondazione Pirelli enthält Dokumente von Pirellis Gründungsjahr 1872 bis heute. Forscher aus der ganzen Welt besuchen heutzutage die Fondazione Pirelli, um spezielle Bereiche der italienischen Wirtschaft, Industrie, Architektur oder die Geschichte der Arbeiter bis hin zu Geschäftsbeziehungen, Grafiken und Design zu erforschen.

Werbung und anderes Kommunikationsmaterial hat eine besonders große Bedeutung in der Sammlung. Viele illustrierte Werbeplakate im Vintage-Style, aber auch tausende Fotos von Produkten, Fabrikaten, Motorsport- und Radsportwettbewerben sowie von Ausstellungen und Messen sind vorhanden. Das historische Archiv enthält auch Pirellis eigenes Magazin „Pirelli. Rivista di informazione e tecnica“, das zwischen 1948 und 1972 veröffentlicht wurde.

Einen besonderen Platz hat der heiß begehrte Pirelli Kalender, der seit 1964 existiert. 2020 durfte erstmals ein italienischer Fotograf diesen Kalender gestalten. Der Kalender gilt inzwischen als Kunstwerk und Inbegriff der stilvoll-erotischen Fotografie.

Die Fondazione Pirelli verfügt außerdem über eine technische und wissenschaftliche Bibliothek mit rund 16.000 Bänden zu Gummi und Reifen, vom 19. Jahrhundert bis in die Gegenwart. Sie ist die weltweit größte thematische Bibliothek überhaupt. In ihr befinden sich überaus seltene ausländische Magazine, wie das British India Rubber Journal, das älteste Magazin der Welt zur Gummiindustrie von 1888. Oder aber die Ausgaben der American India Rubber World, die zwischen 1889 und 1954 in New York veröffentlicht wurden.

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