Jethelme – moderne Klassiker

Beim Tragen von Helmen sind Sicherheit und Komfort nur bedingt miteinander zu vereinbaren. Insbesondere hohes Gewicht und sperrige Maße sind für viele Helmträger ein Problem. Jethelme sind leichter als Integralhelme und bieten dennoch mittlerweile ein sehr hohes Sicherheitsniveau.

Für die schnelle Nutzung in der Stadt sind sie die ideale Wahl, da sich Halbschalenhelme oft einfacher in Helmboxen aufbewahren lassen.

Woher kommt der Begriff Jethelm?

Bei moderner Motorradbekleidung kommt es vielen Bikern auf Authentizität an. Eine klassische Maschine zu fahren, spiegelt sich auch im klassischen Design der Funktionskleidung wider. So würde wohl kaum jemand einen Easy-Rider-Chopper in einer grellen Lederkombi für Rennmaschinen fahren. Zur Komplettierung des Outfits gehört bei der Motorradbekleidung selbstverständlich der Helm.

Die klassischen Designs der 60er haben ihre Spuren bis heute hinterlassen. Dabei müssen die Hersteller natürlich moderne Fertigungsmethoden und Materialien mit dem gehobenen Sicherheitsanspruch und den geforderten gesetzlichen Normen für Helme in Einklang bringen. Der Begriff Jethelm ist schnell erklärt: Tatsächlich waren die Halbschalenhelme von Luftwaffenpiloten das Vorbild für die ersten modernen Motorradhelme, die im Gegensatz zum Integralhelm ohne Kinnbügel auskommen.

Dieses Designfeature entspringt einer einfachen Notwendigkeit, denn Piloten mussten in ihren Kampfflugzeugen eine Sauerstoffmaske an- und ablegen können. Der Jethelm bietet diese Möglichkeit.

Leichte Handhabung

Obwohl dies für Motorradbekleidung kein zentrales Feature ist, hat man durch den fehlenden Kinnbügel mehr Bewegungsfreiheit und weniger Gewicht zu tragen. Hinzu kommt, dass man zur Kommunikation mit anderen Menschen den Helm nicht unbedingt abnehmen muss, was für die Motorradpolizisten in den USA ein großer Vorteil war. Ein Visier hatten frühe Modelle meist nicht, man nutzte entweder coole Sonnenbrillen oder Pilotenbrillen, um die Augen vor Wind, Staub und Sonne zu schützen.

Moderne Jethelme verfügen jedoch in der Regel über sehr gute Visiere in verschiedenen Ausführungen. Getönt oder klar, verschwinden manche Visiere im hochgeklappten Zustand komplett in der Helmschale. Beim Design gibt es kaum noch etwas, das es nicht gibt. Ein Jethelm lässt sich sehr schnell und unkompliziert anlegen und abnehmen. Außerdem bleibt das Gesicht unbedeckt. Insbesondere nach Unfällen ist dies ein wichtiger Vorteil im Gegensatz zu Integralhelmen, deren Bügel trotz der initialen Schutzwirkung beim Zusammenstoß den anschließenden Erste-Hilfe-Maßnahmen im Weg sein kann. Auch das Abnehmen des Helms gestaltet sich für Helfer einfacher.

Jethelme müssen der europäischen Norm entsprechen

Gerade aus Fernost werden manchmal sehr interessante Jethelme mit ansprechenden Designs angeboten, die aber nicht immer der europäischen Norm ECE 22–05 entsprechen. Nur mit Helmen, die diese Norm erfüllen, darf man jedoch am Straßenverkehr teilnehmen. Die Hersteller garantieren die Einhaltung gewisser Mindestanforderungen an Crashsicherheit, Handhabung und Materialqualität. So hübsch manche Helme auch sein mögen, sollte man für die ernsthafte Verwendung als Motorradbekleidung nur Schutzhelme von Herstellern einsetzen, die hohe Qualitätsanforderungen und Normen einhalten.

Insbesondere bei Crashtests zeigt sich immer wieder die Wichtigkeit des Kopfschutzes. Von einem Jethelm spricht man übrigens nur dann, wenn es sich tatsächlich um einen echten Halbschalenhelm handelt, der vorn offen ist, den Kopf aber ansonsten umschließt. Reine Braincaps, also die sogenannten Calimero-Schalen, die nur oben auf dem Kopf sitzen und lediglich der Schädeldecke Schutz bieten, sind nicht für den Straßenverkehr zugelassen. Neben reinen Jethelmen bieten manche Hersteller sogenannte Multihelme an, die sich durch den Anbau bzw. das Abnehmen von Zusatzteilen in einen Quasi-Integralhelm oder auch in einen Klapphelm verwandeln lassen.

Moderne Werkstoffe sind leicht und widerstandsfähig

Jethelme sind heutzutage komplexe Konstruktionen aus unterschiedlichen Materialien, die alle nach modernen Gesichtspunkten entwickelt wurden. Generell kommen Kunststoffe zum Einsatz, die sich im Alltag bewährt haben, denn neben der Crashsicherheit ist der Schutz gegen Kratzer oder Witterungseinflüsse wichtig, damit man lange Freude an seinem Jethelm hat. Die leicht unter Hitzewirkung zu verarbeitenden Thermoplaste (z. B. Polycarbonat und ABS) sind in der Produktion günstiger. Verbundwerkstoffe aus Glasfaserkunststoffen, Karbonfasern oder mit Aramid verstärkten Kunststoffen kommen hingegen bei hochpreisigen Helmen häufig zum Einsatz, gerne auch in Verbindung mit Duroplast-Kunststoffen.

Diese Helme können allerdings nicht unter Hitzeeinwirkung geformt oder gegossen werden, sondern werden in Schichten laminiert. Das verleiht ihnen besondere Bruchfestigkeit, Langlebigkeit und Grundstabilität, was sich im Preis widerspiegelt. Solche Helme kommen aufgrund des hohen Preises vor allem im Profibereich zum Einsatz. Die äußere Helmschale ist jedoch nur ein Teil der Gleichung, denn ein stabiler Helm allein absorbiert Stöße nur sehr unzureichend.

Damit die Erschütterungen nicht ungefiltert an den Schädel weitergegeben werden, sind Jethelme (und alle anderen modernen Helmkonstruktionen) mit einem energieabsorbierenden Material ausgeschäumt. Hier hat sich das günstige Polystyrol sehr bewährt. Teurere Varianten aus exotischen, neuen Materialien weisen kaum einen größeren Nutzen bei sehr viel höheren Kosten auf. Die meisten Hersteller setzen daher auf bewährte Materialien.

Stylische Jethelme in allen Größen

Wenn du Motorradbekleidung kaufst, muss die Größe natürlich stimmen, insbesondere bei Helmen. Bei Revoka findest du eine große Auswahl an Jethelmen namhafter Hersteller in allen gängigen Größen.